Erdäpfel - Sorten & Verwendung

E R D Ä P F E L
Schon die Inka bauten in Peru Erdäpfel an. 
Um 1560 brachten die Spanier die Erdäpfel dann nach Europa, wo sie wegen ihrer schönen Blüten zuerst als Zierpflanzen geschätzt wurden. 
In Europa waren die Italiener die ersten, die Erdäpfel in großem Umfang anbauten.
Vor 50 Jahren gab es noch 625 Erdäpfelsorten, heute sind es nur noch rund 100. 
In Österreich werden noch etwa 40 verschiedene Sorten angebaut, wobei die besten Erdäpfel - wegen des sandigen Bodens - aus Niederösterreich kommen.
In der Steiermark beginnt die Ernte der Frühsorten (Heurige) Ende Mai, Anfang Juni. 
Die Haupternte dauert bis Mitte September.
Wer die Möglichkeit hat, Erdäpfel einzulagern, sollte sie dunkel, luftig und kühl
(bei 4 bis 8 Grad) am besten auf Stellagen mit Lattenrost (in ungewaschenem Zustand !) 
aufbewahren.

Um beim Kochen möglichst viele Vitamine zu erhalten, soll man die Erdäpfel in der Regel mit der Schale kochen oder dämpfen. Heurige Erdäpfel können mit heißem Wasser, gesalzen zugestellt werden, ältere bzw. länger gelagerte Erdäpfel sollten mit kaltem gesalzenem Wasser zugestellt werden und am besten nicht zugedeckt (unangenehmer Geruch und Geschmack kann verdunsten) langsam weichkochen lassen. 
Dadurch werden auch unterschiedlich große Erdäpfel gleichmäßig durch. 
Wenn sie nach dem Kochen abgeschreckt werden, lassen sie sich leichter schälen.

Man unterscheidet zahlreiche Erdäpfelsorten:

Sehr frühe, frühe, mittelfrühe, mittelspäte und späte Sorten, runde, rundovale, plattovale und längliche Erdäpfel, sowie weiße, gelbe, rote und blaue.

Zur groben Erkennung:

Speckige Erdäpfel (festkochend):
eher schlanke, längliche Form, feine glatte Schale, gelbes Fruchtfleisch.

Mehlige Erdäpfel (locker kochend):
eher runde bzw. ovale Form, eher grobe bzw. dicke Schale, weißes Fruchtfleisch. 


Nach dem Kochtyp unterscheidet man :

A Festkochend -speckig
Ein fester schmaler, länglicher Erdapfel, der auch bei längerem Kochen nicht zerfällt (festkochend). Das Fleisch ist feucht, glatt, schnittfest und nicht mehlig. Der Stärkegehalt ist in der Regel niedrig, ca.10 - 12%.

Ideal für: Erdäpfelsalat, Salzerdäpfel, Buttererdäpfel
Gut geeignet für: Braterdäpfel (roh), Erdäpfelsuppe
Bedingt geeignet für: Rösti, Erdäpfelgratin, 
Nicht geeignet für: Pommes frites, Erdäpfelpüree sowie Erdäpfelteig.

SORTEN:
Sieglinde, Sigma, Kipfler, Julia, Ditta, Nicola, Stella.



B Vorwiegend festkochend- schwach mehlig
Ein eher oval-runder Erdapfel, dessen Schale beim Kochen gerne etwas aufspringt; das Fleisch bleibt dabei jedoch im allgemeinen fest. Er ist schwach mehlig und hat einen mäßigen bis mittleren Stärkegehalt, ca. 12-15%. 

Ideal für: Rösti, Braterdäpfel
Gut geeignet für: Salzerdäpfel, Buttererdäpfel, Erdäpfelgratin, Erdäpfelsalat, Erdäpfelsuppe
Bedingt geeignet für: Pommes frites, Erdäpfelpüree, Erdäpfelteige

SORTEN:
Bintje, Conny, Christa, Ostara, Ukama, Silvana, Desiree, Linzer Rose
und -Gelbe, Sirtema, Palma, Planta.



C Lockerkochend -mehlig
Dieser Erdapfel ist eher rund in der Form und springt im allgemeinen beim Kochen stark auf. Das Fleisch ist mehlig, ziemlich trocken, grobkörnig und locker. Er hat einen mittleren bis hohen Stärkegehalt, ca.15 -19%.

Ideal für: Erdäpfelpüree, Pommes frites, Gerichte aus Erdäpfelteig
Gut geeignet für: Erdäpfelgratin, Braterdäpfel (roh) Erdäpfelsuppe
Bedingt geeignet für: Rösti, Salzerdäpfel, Erdäpfelsalat

SORTEN:
Maritta, Alma, Hermes, Saturna, Eba, Aula, Welsa, Cosima, Van Gogh.